Das Stadtkantorat der Luther-und St. Johannisgemeinde lädt ein zur 165. Musik zum Abendläuten am 25. März um 18 Uhr in der St. Johanniskirche. Auf dem Programm steht das Passionsoratorium „Via crucis“ – die 14 Kreuzwegstationen für Chor und Orgel von Franz Liszt.
Das 1878 in Rom und Budapest entstandene Werk ist in vieler Hinsicht einzigartig. Liszt bezieht in seiner Komposition gregorianischen und protestantischen Choral mit ein und schafft mit sparsamen Mitteln, wenig Noten, jeder Äußerlichkeit fern einen ganz eigenen Stil, der in seiner Klangaskese in der Spätromantik geradezu avantgardistisch ist.
Die Texte entnahm er der Gregorianik, den Passionsberichten der Bibel, dem Stabat Mater und evangelischen Kirchenliedern. Neben den verschiedenen Textschichten benutzt er auch harmonische Kontraste wie die "Zigeunertonleiter" neben alten Kirchentonarten und atonale Harmonik neben vertrauten "Bach-Klängen".
Aber alles musikalische Material, das sich manchmal sogar an den Grenzen der Tonalität bewegt, will nur eines bewirken: die Versenkung in das Leiden Jesu, die Verinnerlichung des Passionsgeschehens.
In der Soltauer Aufführung singt die Stadtkantorei unter Leitung von Kantorin Bettina Hevendehl. An der großen Orgel ist Kantor Mathias Hartmann zu hören. Der Eintritt ist frei.