18.05.2024
Dörte Putensen kreiert mit der Nähmaschine Collagen aus Gewebefetzen, kaschiert Bilder und Objekte mit unendlich vielen Fäden, die so oder so ein buntes Miteinander zelebrieren.
Am Anfang steht die künstlerische Leidenschaft und das Zusammentragen und Sammeln von Impulsen, Farben und Materialien.
Unzählige Stiche transportieren den Faden über die Höhen und Tiefen der Stoffschichten in meinen genähten Collagen. Voran ihrer Gestaltung steht immer die Idee von der Realität eines „Roten Fadens“, ob in einer Landschaft, dem Tier, in menschlichen Abbildungen oder Prozessen. Dabei verläuft nichts geradlinig. Viele Umwege oder Irrwege der Fäden fügen sich am Ende in eine Ästhetik. Meine Grundeinstellung ist ein Strom des Zulassens, der an die Oberfläche gebracht wird und jegliche Wellen im Universum sichtbar macht. So ist jeder noch so kleine Fussel oder Stoffrest von Wert, genau dort, wo er zum Einsatz kommt.
Die Bilder leben durch die Vielfalt der Farben, Formen und Nähte, sie verändern sich durch den Lichteinfall oder den Blickwinkel. Die Fäden sind das verbindende Glied, eine Art Wegweiser. Sie orientieren sich an den Resten und verdrängen die oft hinderliche Perfektion. Die Arbeit wächst im Prozess.
Manchmal scheinen die Werke dreidimensional, abstrakt mal realistisch wie gemalt zu sein. Dann erzählen sie von etlichen Stunden textiler Feinarbeit. Die Reliefs und Skulpturen werden aus den unterschiedlichsten Materialien modelliert und mit der Hand genäht. Ich arbeite gerne figürlich mit dehnbaren Stoffen und erschaffe Installationen aus einem Materialmix und einer Mischung verschiedener Arbeitstechniken. Die Corona Pandemie schenkte Zeit für Experimente und ich entdeckte für mich eine neue Art „Abwicklung“. Ich strich die Nähmaschine, löste die Fäden von den Rollen und kaschierte einige Porträts, Landschaften und Objekte.
Instagram: doerteputensen.artist
