Emilie Mayer: Faust Ouvertüre, Richard Strauss: Lieder mit Orchester, Robert Schumann: Sinfonie Nr.4 d-Moll. Nika Gori (Sopran), Stanley Dodds (Leitung)
Emilie Mayer, geboren 1812 in Friedland, gestorben 1883 in Berlin, wurde zu ihren Lebzeiten als „weiblicher Beethoven“ bezeichnet, was selbst bezeichnend ist: auch wenn sie sich wie Viele in ihrer Zeit an Beethovens Schaffen orientierte, so wäre wohl kaum jemand auf die Idee gekommen, einen Zeitgenossen als „männlichen Beethoven“ zu betiteln…
Emilia Mayer war als Musikerin erfolgreich und war im gesellschaftlichen Leben Berlins fest verankert. Ihre erste Klavierausbildung begann sie bereits im Alter von fünf Jahren. Als Schülerin des Stettiner Organisten und Komponisten Carl Loewe begann sie mit dem Komponieren. Sie schrieb Kammermusik, Chorwerke, Lieder und Orchesterwerke. Vieles ist überliefert, vieles dürfte aber auch verlorengegangen sein. Ihr letztes großes Orchesterwerk, die Faust-Ouvertüre op. 46, komponiert 1880, steht auf dem diesjährigen Sommerprogramm des Landesjugendorchesters Mecklenburg-Vorpommern. Es nimmt sich damit dankenswerter einem Stück bedeutender Musikgeschichte des Landes an und stellt dieses den allgemein bekannten Größen erfolgreich gegenüber. Die Auftritte des Orchesters sind dabei stets von großer Begeisterung beiderseits der Podiumsgrenze geprägt. Professionell angeleitet, finden die jungen Musikerinnen und Musikern zu Höchstleistungen unter einer frischen Herangehensweise, die vom langjährigen Dirigenten Stanley Dodds umsichtig zusammengeführt und kultiviert wird. Es wird ein hohes Niveau erreicht, ohne dass das Besondere eines jugendlichen Ensembles verlorengeht.
