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5. Nocturne auf Gut Schönau - Genuss & Romantik

Kategorie: Musik

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PREISTRÄGER MUSIZIEREN BEI KERZENSCHEIN | 4-GÄNGE-MENÜ

Freitag 03. November 2017 | 18:30 Uhr
Gut Schönau | Schönauer Weg 24b | 21465 Reinbek / Ohe

Bei Kerzenlicht möchte die Chopin-Gesellschaft mit Ihnen einen festlichen Abend begehen. Damit erinnern wir an die große Liebesgeschichte zwischen Frédéric Chopin und der Schriftstellerin George Sand, die bei einer Nocturne begann.

An diesem Abend werden uns Preisträger internationaler Klavierwettbewerbe hochkarätige Darbietungen schenken und mit ihrem Spiel die Dunkelheit des Novembers vertreiben. Wir freuen uns auf Sijia Ma und Timothée Urbain. Auf der Startbühne begrüßen wir die jungen Talente Malte Henrik Gohr und Robert Maciejowski.

Eintritt: 75,- EUR Gäste | 70,- EUR Mitglieder | Schüler und Studierende ermäßigt
Karten nur im Vorverkauf bis zum 01. November 2017

Karten:
Fon/Fax 04104 5913
oder per Formular http://www.chopin-hamburg.de/karten_bestellen.php
oder per E-Mail karten[at]chopin-hamburg.de
Chopin-Gesellschaft Hamburg-Sachsenwald e.V.

Das Gut Schönau in Reinbek / Ohe im Osten von Hamburg, liegt verkehrsgünstig an der A24 (Hamburg - Berlin). Es stehen immer ausreichend Parkplätze zur Verfügung.
http://www.gutschoenau.de/

+++ Lesen Sie im Folgenden mehr zu den Künstlern und dem historischen Hintergrund der Nocturne. +++

DIE KÜNSTLER

SIJIA MA (*1996 in China) bekam mit 4 Jahren ihren ersten Klavierunterricht. Im Juli 2013 schloss sie ihre Klavierstudien in Foshan Radio und an der TV Universität ab.
Während Ihres darauffolgenden Studiums bei Prof. Hubert Rutkowski gewann sie Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben. Im Jahr 2017 war Sijia Ma Preisträgerin des Steinway-Förderpreises in Hamburg. Als Solistin und Kammermusikerin gab sie Konzerte in Deutschland und China. Im Juli 2017 erhielt sie die Möglichkeit, ein Konzert unter der Leitung von Jose Maria Florencio in Warschau beim Mozart-Festival zu spielen. Die Aufführung war ein voller Erfolg, eine Teilnahme beim Festival 2018 ist schon in Planung.

TIMOTHÉE URBAIN (*1989) wuchs in einer Musikerfamilie auf und nahm seit seiner Kindheit in Paris Klavierunterricht sowie Unterricht in Schlagzeug und Komposition. 2014 schloss er an der Musikhochschule Paris sein Kompositionsstudium schloss er 2014 mit einem Master ab. Im Sommer 2016 war Timothée Urbain Stipendiat der French-American Piano Association und trat im Französischen Konsulat in New York auf. In diesem Jahr gründete er das Duo La Javanaise mit dem französischen Sänger Erwan Tacher in Lübeck. Er begeistert sich auch für die Zusammenarbeit mit Künstlern anderer Stile wie Jazz, Chanson oder Musiktheater. 2017 gewann er den Chopin-Konzertpreis beim Theodor Leschetizky Klavierwettbewerb Polnischer Musik in Hamburg.

MALTE HENRIK GOHR (*2002) nimmt seit seinem 5. Lebensjahr Klavierunterricht. Mit sieben gewann er seinen ersten Wettbewerb in Winterthur. Es folgten zahlreiche erste Preise an Schweizer Wettbewerben, am internationalen Wettbewerb in Fribourg und am Kompositionswettbewerb in Zürich. 2013 gewann Malte in seiner Kategorie das Finale des mehrstufigen Schweizer Jugendmusikwettbewerbs in Bern. 2016 folgten erste Preise am Kammermusikwettbewerb von Jugend musiziert und beim Bergedorfer Musikantenwettstreit. In diesem Jahr hat Malte mit einem ersten Preis den Einzug in die Landesebene von Jugend musiziert geschafft. Seine Lieblings-Musikepoche ist übrigens die Romantik: Da bin ich freier in der Gestaltung!

ROBERT MACIEJOWSKI (*1998 in Tarnow / Polen) begann als 7-jähriger das Klavierspiel an der Musikschule seiner Heimatstadt. Er ist der Preisträger polnischer und internationaler Klavierwettbewerbe u.a. Sonderpreis der Stiftung Pro Musica Bona VIII, Nationaler Klavierwettbewerb EPTA (Krakau 2015), Goldener Ring Chopin-Klavierwettbewerb Slowenien (2013) und XXI Internationalen Fryderyk Chopin-Klavierwettbewerb für Kinder und Jugendliche. Besonders zeichnete er sich aus durch Sonderpreise für die beste Interpretation eines Werkes von Chopin aus. Er perfektionierte seine Fähigkeiten durch die Teilnahme an Meisterkursen prominenter Pädagogen u.a. Dina Yoffe, Boris Berman, Andrew Tartar und Andrzej Jasiskiego. Zudem erhielt er Stipendien z.B. des Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe und Sapere Auso in Krakau. Anlässlich des Barockfests der Auvergne 2017 stellte man ihn als ein wahres Wunderkind des Klaviers vor.

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HINTERGRUND DER NOCTURNE AUF GUT SCHÖNAU

Es begann mit einem Nocturne, dass eine Frau in Paris sich zu ihrem eigenen Erstaunen verliebte. Sie war zu ihrer Zeit die provozierendste Frau Frankreichs und hieß George Sand.

In nicht einmal sechs Wochen hatte George Sand mindestens sechsmal gesellschaftliche Abende in Gegenwart von Frédéric Chopin verbracht. Die erste Begegnung fand am 24. Oktober 1836 im Hôtel de France statt. Liszt und Marie dAgoult hatten eingeladen. Chopin saß am Tisch zusammen mit George Sand und konnte diese Frau in Männerkleidung aus der Nähe betrachten. Sie war Europas gefeierteste Schriftstellerin, aber entsprach absolut nicht Chopins Ideal. Der Gehrock von George Sand war aus derbem Stoff, ebenso Weste und Hose, die Schuhe aus festem Leder hatten dicke Sohlen, die Absätze waren mit Eisen beschlagen. Dazu rauchte sie Zigarren und Zigarillos und bediente sich bei Gelegenheit einer derben Ausdrucksweise. Chopin fand diese Frau antipathisch und bezweifelte, dass sie wirklich eine Frau ist. George Sand dagegen dachte, obwohl Chopin zwanzig Zentimeter größer war als sie, dass er wie ein Mädchen sei, war aber fasziniert von ihm.

Fünf Einladungen später, am 13. Dezember 1836, folgten viele Berühmtheiten der Einladung Chopins in seine Pariser Wohnung. Unter ihnen Heinrich Heine, Adam Mieckiewicz, Giacomo Meyerbeer, Albert Grzymala, der Tenor Nourrit, der Maler Eugène Delacroix und viele andere. Es wurde musiziert und auch gesungen. Liszt bezeichnete diesen Abend später als eine Sternstunde. Der Abend begann um Mitternacht. Liszt erschien erst um 1 Uhr in Begleitung der einzigen Frauen Gräfin Marie dAgoult und George Sand. Chopin betrachtete erstaunt die kleine grazile Person, die sehr weiblich und gar nicht mehr maskulin wirkte. Sie trug ein weißes Seidenkleid mit roten Samtschleifen, einer roten Schärpe und ein Bukett roter Rosen an der schlanken Taille. Es waren die polnischen Nationalfarben.

Verwirrt schaute Chopin auf die weißen Spitzen, die das tiefe Dekolleté umrahmten und beugte sich über die zarte Hand. An diesem Abend voller Musik erklang auch ein Nocturne, und George Sand musste sich eingestehen, dass sie sich beim Klang dieser Musik in Frédéric Chopin zu verlieben begann. Die Werbung George Sands um Chopin dauerte noch anderthalb Jahre, bis Chopin sich in einer himmlischen Umarmung den ersten Küssen ergab und sich eingestand, mit George Sand leben zu wollen.

Was mit einem Nocturne begann, endete nach acht Jahren in Dissonanzen. Dazwischen aber lag eine glückliche Zeit für Frédéric Chopin auf George Sands Gut Nohant im französischen Berry, 250 km von Paris entfernt. Frédéric Chopin betrat am 1. Juni 1839 zum ersten Mal den Boden von Nohant. Dort verbrachte er mit George Sand fast jedes Jahr den Sommer bis in den späten Herbst. Jeder konnte tagsüber tun und lassen, was er wollte. Chopin wurde behütet, aber nicht bedrängt. Er spielte mit den anderen Billard oder Schach oder ging am Fluss Indre spazieren. Doch meistens zog er sich zurück an seinen Flügel. Dort komponierte er einige seiner schönsten Werke von opus 35 bis opus 65.

Jedes Jahr bevölkerten Freunde die Gästezimmer und am Abend versammelten sich alle zum gemeinsamen mit Kerzen beschienenen Diner im großen Speisezimmer. Anschließend wurde vorgelesen, erzählt, diskutiert, man spielte Theater, wobei Chopin sich als gewitzter Regisseur erwies oder die musikalische Unterhaltung mit seinem Klavierspiel übernahm.

Bevor Chopin einschlief und bevor George Sand begann, von Mitternacht bis 4 Uhr früh an einem Roman oder an Korrespondenzen zu arbeiten, war für beide die Zeit ihrer Gemeinsamkeit. Frédéric Chopin hatte die Erinnerung an die skandalumwitterte George Sand völlig verbannt und die alten Zweifel waren verschwunden; George Sand stand vor einer Beziehung, die länger andauern sollte, als irgendeine frühere Bindung.

Frédéric Chopin und George Sand sind eingegangen in den Kanon der weltberühmten Liebespaare. Dieser glücklichen Zeit in Chopins Leben ist der nun schon zum 5. Mal stattfindende Klavierabend mit einem Kerzen beschienenen Diner gewidmet: Unsere Nocturne auf Gut Schönau.

Dr. Daniela Nerlich
Vorstandsmitglied der Chopin-Gesellschaft Hamburg-Sachsenwald e.V.

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Veranstaltungsort

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
Gut Schönau
Schönauerweg 22
21465 Reinbek
Deutschland
Termine: Gut Schönau, Reinbek

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