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Kroke - Loud silence

Kategorie: Musik

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Vor 30 Jahren wurde das Trio Kroke gegründet, benannt nach dem jiddischen Wort für Krakau, wo nicht nur alle drei Musiker geboren wurden, sondern wo sie auch gemeinsam die Musikakademie besuchten.
Auf dem am 07. Oktober 2022 erscheinenden neuen Album Loud Silence trifft „der vertraut klingende Kroke-Stil auf überraschend neue Ideen, Rhythmen, Phrasierungen, Arrangements, Einflüsse und die Architektur des
Albums als Ganzes“ so die drei Musiker. Meditatives wechselt zu Tänzerischem, alles in einen Guss geformt von den Melodien und improvisatorischen Höhenflügen des Trios. Virtuosität ist dabei kein Selbstzweck, sondern ist Grundlage der Einheit von Tomasz Kukurba (Violine, Bratsche, Gesang, Perkussion), Tomasz Lato
(Kontrabass) und Jerzy Bawo (Akkordeon). Musikalisch ist das neue Album vielfältig und reicht von polnischen Reels, keltischem Rembetiko, melodiöser Avantgarde, tibetanischem Klezmer bis zu meditativem BeBop und orientalischem Tango – manchmal alles davon in einem Stück; dabei ist nichts davon Zitat, Anleihe oder modische Verzierung, alles wird vom Trio organisch verwoben und ist letztlich nur eines: überwältigend
eigenständige Musik.
Dabei hat sich Krokes Arbeitsmethode bewährt: bevor die drei ins Studio gehen, gibt es zwar schon
mehr oder weniger ausformulierte Ideen, aber erst im Studio, unter Mitwirkung des langjährigen
Toningenieurs und Koproduzenten Dariusz Grela, entwickeln sich über neue Ideen und
Improvisationen die Stücke des Albums. Die Produktion des seit 2021 in mehreren Aufnahmesessions
eingespielten Albums lag beim Trio mit Unterstützung von Grela, der es im NLD Studio in Krakau
aufgenommen hat und für die Arrangements und Kompositionen mitverantwortlich zeichnet.
Hintergrund:
Schon während ihres Studiums an der Krakauer Musikakademie experimentierten die drei Musiker
mit Jazz und anderer zeitgenössischer Musik. Zuerst wurde das Trio vor allem mit Klezmer in
Verbindung gebracht, aber über die Jahre erweiterte sich das Spektrum ihrer Musik vor allem durch
Improvisationen zu einem die Länder-, Genre- und Zeitgrenzen überfliegenden, ganz eigenen Stil.
1993 erschien eine erste, von ihnen selbst produzierte Kassette, die u.a. bei Konzerten verkauft
wurde. Es folgte eine Weltkarriere, in der Steven Spielbergs Frau Kate Capshaw eine nicht ganz
unmaßgebliche Rolle spielte. Sie brachte ihren Mann, der gerade Schindlers Liste in Krakau drehte,
mit zu einem Konzert der drei im Restaurant Ariel. Vom offensichtlichen Talent des Trios überzeugt
lud Spielberg es dazu ein, bei einem Treffen von Überlebenden der Schindlers Liste in Jerusalem
aufzutreten. Außerdem schickte er eine Kassette an Peter Gabriel, der sie umgehend für das WOMAD
Festival 1997 engagierte. Dort stellten sie ihr eigentliches Debütalbum Trio vor, auf dem man die
ursprüngliche Idee einer zeitgenössischen Klezmerband noch gut nachvollziehen kann. Eine
Aufnahmesession in den Real World Studios folgte, die in Teilen in Gabriels Album Long Walk Home
einfloss.
Spätestens auf ihrem Album Live At The Pit (1998) zeigte sich die Verknüpfung von Klezmermotiven
mit zeitgenössischer Musik immer stärker, ergänzt durch Balkanklänge und sephardische und
arabische Muster. Für das Album Sounds Of The Vanishing World erhielt das Trio im Jahr 2000 den
Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik.
Erste Gespräche mit Nigel Kennedy, aus denen drei Jahre später das gemeinsame Album East Meets
East (2003) entstehen sollte, sowie Konzerte und Nominierungen für renommierte Preise wie
den BBC Radio 3 Award folgten.
Ab 2004 folgten Kooperationen u.a. mit dem Jazzschlagzeuger Tomasz Grochot oder mit der Sängerin
Edyta Geppert und dem Pianisten Krzysztof Herdzin. Das daraus resultierende Album piewam
ycie erhielt in Polen Goldstatus. Zwei Jahre später klopfte David Lynch an und nahm das Stück „The
Secrets of The Tree Life“ in den Soundtrack seines Films Inland Empire. Weitere Alben und weltweite
Konzerttourneen schlossen sich an, bis es 2009 wieder zu mehr Auftritten als Trio kam, was den
Klang intimer machte und manchem als ein „Zurück zu den Wurzeln“ erschien.
Aufnahmen und Live-Kooperationen mit norwegischen, spanischen, griechischen, mongolischen und
polnischen Musiker*innen und Sänger*innen wie Anna Maria Jopek sowie das direkt nach
Veröffentlichung im Jahr 2014 Goldstatus erlangende Album Ten und viele andere folgten bis dato.
Dazu kam zum 25. Geburtstag im Jahr 2017 auch noch ein reich mit Archivbildern illustriertes Buch
mit Gesprächen namens Beyond Sounds von Joanna Laprus-Mikulska.
Das fünfte Album von Kroke, veröffentlicht 2003, hieß Ten pieces to save the world. Was damals wie
eine Mischung aus Hybris und Verzweiflung klang, ist heute aktueller denn je: Wenn irgendetwas die
Welt retten kann, dann die Musik.
Die Besetzung:
Jerzy Bawo (*1969 in Krakau), dessen Großvater ein gefeierter Klezmer-Musiker war, ist außer bei
Kroke auch als Studiomusiker und an der Krakauer Oper mit dem Schwerpunkt zeitgenössische Musik
tätig.
Tomasz Kukurba (*1969 in Krakau) arbeitet u.a. mit dem avantgardistischen Jazz-Ensemble Mixtura,
der Sinfonietta Cracovia und anderen experimentellen Jazz-Formationen.
Tomasz Lato (*1968 in Krakau) ist musikalischer Leiter für Theater- und Rundfunkproduktionen und
war Mitglied des Krakauer Philharmonischen Orchesters, der Capella Cracoviense, der Sinfonietta
Cracovia und des Heidelberger Kammerorchesters. Auch in der Film- und Studiomusikbranche ist er
tätig.

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