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GALANTE MUSIK zum Ersten Advent

Kategorie: Musik

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GALANTE MUSIK zum Ersten Advent

1. Das Hanse Galante Ensemble stellt sich vor.
Im Jahr 2016 entstand unter Federführung von Professor Schnoor an der Musikhochschule Lübeck die Idee, Barockmusik, dieses Mal aus der Galanten Zeit, der Spätphase des Barock, einzustudieren und in Konzerten in und um Lübeck zu Gehör zu bringen. Das Hanse Galante Ensemble ist von Studierenden aus aller Welt besetzt:
Hugo Moinet aus Frankreich (Geige), Hildegard Niebuhr aus Deutschland (Geige), Carlos Campos aus Spanien (Bratsche), Alonso Urrutia aus Chile (Cello), Andrej Naumovich aus Russland bzw. Kazuki Tomita aus Japan (Cembalo), Agnes Mayr aus Italien (Flöte), Sergio Sanchez aus Venezuela (Oboe) und als Gast Johans Camacho aus Venezuela (Oboe).
Wir möchten diese Barockmusik dem Publikum nahebringen. Perfektes Spiel und große Musikalität reichen nicht. Wir möchten die Kluft zwischen der Musik und den Zuhörern überwinden, die Menschen mit der Musik verbinden, unser gemeinsames Menschsein in der Musik empfinden und zum Ausdruck bringen. (Sergio Sanchez)

2. Das Barockzeitalter geht zu Ende.
Die Klassik hat noch nicht begonnen. In der Zeit dieses Umbruchs entwickelt sich der galante Stil. In der adligen Gesellschaft ist das gewisse Etwas gefragt, das Je ne sais pas quoi. Von Frankreich ausgehend entwickelt sich die Conduite galante. Die zeremonielle Steifheit des höfischen Lebens Europas wird abgelöst von der Eleganz und Verfeinerung des Umgangs, besonders zwischen den Geschlechtern, von Höflichkeit, Geschmack, Respekt. Frauen werden galant umworben. Sie werden beeindruckt und unterhalten durch zur Schau gestellte Unbekümmertheit und Freiheit, durch selbstsicheres Auftreten und Lustigkeit.
Der Musiker, der zum Hofmusiker avanciert ist, hat vorher so manchen Konkurrenten aus dem Feld geschlagen, der wie er selbst aus nicht-adligen Kreisen stammte. In der Rolle des Dieners darf er am höfischen Leben teilhaben, darf dem Adel und Reichtum nahe sein und darf mit seinen Kompositionen für galante Ablenkung sorgen und mit kleinen musikalischen Provokationen auf sich und seine Kunst aufmerksam machen. Gelegentlich hat er besonderes Glück und findet im König einen Mäzen, der für die Musik brennt, sie versteht und sie fördert. Während im 17. Jahrhundert diese Musik nur bei Hofe erklang, haben nun wir das königliche Vergnügen. Beim Hören entstehen vor unseren Augen Bilder dieser Zeit. Die damalige feine Gesellschaft ließ sich von der Musik betören. Lassen auch wir uns betören von ihrer Galanterie, ihrer Leichtigkeit und Intensität, ihrer Unbekümmertheit wie ihrem Hang zum Skandalösen.

3. Zum Programm
Für seine erste Konzertreihe hat das Ensemble Stücke von zwei Komponisten gewählt, die zu dem sogenannten galanten bzw. empfindsamen Stil gehören.
Von Carl Philipp Emanuel Bach, dem zweitältesten Sohn von Johann Sebastian Bach, werden zwei Oboenkonzerte gespielt. Zu seiner Zeit war er wohl bekannter als sein Vater und hatte sehr großen Einfluss auf die junge Generation. Außer den zwei wunderschönen Konzerten von C.P.E. Bach werden ein Quartett für Oboe, Geige, Bratsche und Basso continuo sowie eine Sonate (auch in Quartett-Besetzung) für Flöte, Oboe, Geige und Basso continuo von Johann Gottlieb Janitsch gespielt.
Im Unterschied zu C.P.E. Bach und zu Johann Sebastian Bach ist Janitsch ein Komponist, der nicht so häufig gespielt wird und auch nicht so bekannt ist wie die anderen beiden. Genau aus dem Grund aber wählt das Hanse Galante Ensemble diese Stücke. Diese Musik soll so nicht nur mehr verbreitet werden und deutlich machen, was diese aufregende Zeit für die Musik bedeutet hat, sondern auch dem Zuhörer ermöglichen diese Epoche aus einer neuen, bisher unbekannten Perspektive kennenzulernen.

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Veranstaltungsort

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Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck
Königstraße 42
23552 Lübeck - Altstadt
Deutschland
Termine: Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck, Lübeck

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