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9. Sinfoniekonzert Gesang von Abschied und Vollendung

Kategorie: Musik

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9. Sinfoniekonzert Gesang von Abschied und Vollendung

Franz Liszt (1811-1886)
»Orpheus«, Sinfonische Dichtung Nr. 4

Richard Strauss (1864-1949)
Vier letzte Lieder
Ein Heldenleben op. 40


Orpheus stieg nicht nur in die Unterwelt hinab, um seine Frau Eurydike vom Tod zu erlösen, er vermochte es auch, durch seinen Gesang wilde Tiere zu zähmen und ganze Städte zu bauen, denn selbst die Steine fügten sich der Harmonie seiner Musik. Mehr als der Inbegriff des Gesangs, ist die Figur des Orpheus Symbol für die magische, konstruktive Kraft der Poesie – der musikalischen Sprache. So ist die Sinfonische Dichtung »Orpheus«, die Franz Liszt 1854 komponierte, geradezu ein Manifest für die Macht der Kunst, wie es Liszt in seinem Vorwort deutlich machte: »Heute wie ehemals und immer ist es Orpheus, ist es die Kunst, welche ihre melodischen Wogen, ihre gewaltigen Akkorde wie ein mildes, unwiderstehliches Licht über die widerstrebenden Elemente ergießt, die sich in der Seele jedes Menschen, und im Innersten jeder Gesellschaft im blutigen Kampf befehden.«

Während für Liszt das Wesen der Kunst in ihrer zivilisierenden Kraft lag und er es als ihre Mission betrachtete, den im Menschen angelegten »Trieb zur Wildheit« und Gewalt zu bändigen, setzte Richard Strauss dagegen den siegreichen Kampf ins Zentrum seiner Sinfonischen Dichtung »Ein Heldenleben« von 1898 – und sich selbst gleichzeitig ein Denkmal. Das Werk beschreibt »einen Helden im Kampf mit seinen Feinden« und gliedert sich in sechs Abschnitte: »Der Held«, »Des Helden Widersacher«, »Des Helden Gefährtin«, charakterisiert durch die Solovioline; »Des Helden Walstatt« lässt das gesamte Orchester im Kampf toben, bevor das Heldenthema siegreich aus dem Getümmel hervorgeht. Es folgt »Des Helden Friedenswerk«, wo Strauss aus eigenen Werken zitiert, u. a. »Don Juan« und »Till Eulenspiegel«. »Des Helden Weltflucht und Vollendung « bildet schließlich einen verklärenden Abschluss.

Spricht aus dem »Heldenleben« das strotzende Selbstbewusstsein des erfolgreichen Komponisten, so schlagen die 1948 entstandenen und erst posthum uraufgeführten »Vier letzten Lieder« nach Gedichten von Joseph von Eichendorff und Hermann Hesse ganz andere Töne an. Der mittlerweile 80-jährige Strauss schrieb hier nach Ende des Zweiten Weltkriegs ein stilles musikalisches Vermächtnis, in dem Abschiedsstimmung und innere Einkehr herrschen. Hier wird die Musik wieder zur transzendierenden Kraft, die es erlaubt, das eigene Leben und Verlöschen in Harmonie und innerem Frieden zu betrachten.

Änderungen, Ergänzungen und Irrtum vorbehalten. Aktuelle Informationen entnehmen Sie bitte der offiziellen Internetseite des Theater Lübeck www.theaterluebeck.de, Kartentelefon 0451/399 600.

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MuK
Musik- und Kongreßhalle Lübeck
Willy-Brandt-Allee 10
23554 Lübeck - Altstadt
Deutschland
Telefon: +49 451 7904400
Termine: MuK, Lübeck

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