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AusSichten - Klavier

Kategorie: Musik

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Klavier

in der Reihe "Aussichten"

 

Programm:

Ernst Helmuth Flammer *1949

Klavierstück Nr. 3,

Passacaglia Brevis (1987/88)

 

Ernst Helmuth Flammer

Klavierstück Nr. 5,

In Farben verschoben (1994)

 

Pause

 

Olivier Messiaen 1908—1992

La rousserolle effarvatte für Klavier

 

 

Klavierstück III »passacaglia brevis« (1987/88)

Die Passacaglia ist keine vordergründige Barockanleihe, sondern bezieht sich auf die Reihung zweier gegensätzlicher Formabschnitte, die auf dem gemeinsamen Ausgangsmotiv große Terz - kleine Sekunde in Gegenrichtung beruhen. Dem dynamischen, fortschreitenden Gestus des Beginns steht eine besessen kreisende, stehend-flirrende Klangfläche gegenüber, resultierend aus dem Gegenüber zweier unterschiedlich langer, stets bohrend repetierter Tonfolgen in maschinenartig-virtuoser Hochgeschwindigkeit, die sich ständig gegeneinander verschieben. Das Stück bevorzugt ganz hohe und ganz tiefe Klangräume und stellt höchste pianistische Anforderungen. Gegen Ende vermag dann das dynamische Prinzip des ersten

Formabschnitts durch eine schrittweise zunehmende Zahl von sich zusehends aufladenden Terzeinsprengseln, mündend in rauschende Groß-/Kleinterzpassagen, das verharrend-statische Prinzip kurzzeitig bis hin zu einem zwangsläufig sich steigernden Höhepunkt zu überwinden. Doch kehrt der Schlußabschnitt durch Wiederholung des Anfangsteils quasi an den Ausgangspunkt zurück.

 

Klavierstück V »In Farben verschoben« (1994; rev. 1999)

Polyphonie, minimalisierte Polyphonie, ständiges Verändern, schleichender Wandel in der Wiederholung, Reihung und Entwicklung zugleich, das sind die wesentlichen kompositorischen Bausteine, aus denen sich »Klavierstück 5« zusammensetzt. Alles, was sich dabei auf einen Höhepunkt hin entwickelt, findet in einer quasi retrograden Struktur, auf den Schluß hingewendet, seine Entsprechung. Der Gedanke an Symmetrie ist dabei nicht von der Hand zu weisen, obschon die retrograden Partien Weiterentwicklungen der Entsprechungen zu Anfang des Stückes sind; Weiterentwicklungen zuweilen bis zur Unkenntlichkeit bezüglich des Ausgangspunktes. Doch alles vollzieht sich prozesshaft, nichts in Brüchen. Die symmetrische Bogenform entspricht der Denkfigur des Seins als ständiger Prozess des Werdens und Vergehens. Das Changieren, das

Schleichende, das Prozesshafte, der (Klang)-Farbenwechsel folgt der Einsicht, daß alles Sein keinen statischen Zustand

beschreibt, sondern auf ständiges Verändern, auf ständige Entwicklung ausgelegt ist. Daher der Titel »In Farben verschoben«.

Musik und Text: Olivier Messiaen

Das ganze Stück ist ein großer Bogen; von Mitternacht bis 3 Uhr früh, dann bis Mitternacht und wieder bis 3 Uhr morgens.

Ereignisse des Nachmittags bis abends und in umgekehrter Wiederholung die Ereignisse der Nacht bis zum Morgen. Es ist für den Teichrohrsänger geschrieben, zum Ruhm der Vögel des Schilfrohrs, des Teiches und des Moors – und mancher Vögel der Wälder und Felder, die ihre Nachbarn sind.

Der Solist:

Hyeonjun Jo  wurde 1994 in Südkorea geboren. Den ersten Geigenunterricht bekam er im Alter von 5 Jahren. Es folgte eine intensive Ausbildung in Klavier und Gehörbildung. Während seiner schulischen Ausbildung in Korea gewann er mehrere nationale Preise in Klavier.

2008 trat er in den Vorbereitungslehrgang an der Universität Mozarteum Salzburg ein und studierte dort Klavier bei Cordelia Höfer-Teutsch und von 2014 bis 2018 im Bachelorstudiengang bei Andreas Groethuysen.Zur Zeit studiert er an der Sibelius Academy in Helsinki.

 

H.J. ist an erster Stelle ein Pianist für klassische Musik, besitzt jedoch ein großes Interesse für die Musik der heutigen Zeit. So spielte er bereits mit 18 Jahren das Gesamtklavierwerk von Olivier Messiaen. 2011 kam es zu einer außergewöhnlichen Begegnung mit Pierre Boulez in Form eines privaten Vorspiels, wo er über die Interpretationsmöglichkeiten seines Werkes Incises informiert wurde.

 

H.J. entwickelte während des Sommeraufenthaltes in Hamburg 2017 ein Interesse für das Komponieren und gewann bereits im darauffolgenden Jahr den internationalen Kompositionspreis in Orléans.

 

H.J. verfolgt das Geschehen der zeitgenössischen Musik- sowie Kunstszene mit besonderem Interesse, fühlt sich der klassischen Musik jedoch verbunden. Die Auseinandersetzung mit innovativen Ideen und der eigenen künstlerischen Kreativität bilden für H.J. die Grundlage eigener kompositorischer Re?exion und zeichnen seine Werke in besonderer Weise aus.

Termine

Veranstaltungsort

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
Hofstelle Flammer
Tolstefanz 11
29482 Küsten
Deutschland
Termine: Hofstelle Flammer, Küsten

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