Die Ausstellung präsentiert bislang selten gezeigte Holzschnitte des Expressionismus aus der Sammlung Joseph Hierling.
Der Holzschnitt war für die weite Verbreitung und die Popularität des Expressionismus nach dem Ersten Weltkrieg und in der Kultur der Zwanziger Jahre maßgeblich verantwortlich. Im ganzen deutschsprachigen Kulturgebiet wurde von expressionistischer Musik, expressionistischem Tanz, expressionistischem Film und sogar von expressionistischer Politik gesprochen. Das allgemeine Bewusstsein dessen, was mit dem Begriff „Expressionismus“ gemeint sein könnte, prägte dabei der Holzschnitt: Die scharf geschnittene Schwarzweißkunst mit ihrer Zackigkeit, ihrer Neigung zur Deformation und ihrem Hang zum Unmittelbaren und Primitiven im Umgang mit den künstlerischen Mitteln. Der Holzschnitt unterstrich dabei das Gefühl von Spontanität und Ursprünglichkeit, das zugleich mit Wahrhaftigkeit verbunden wurde. Er wurde zu „dem“ expressionistischen Ausdrucksmedium. So entfaltete sich in den 1910er und 1920er Jahren eine überraschende stilistische Breite, eine Art „Flächenbrand“, der sich anhand der Sammlung Hierling eindrucksvoll darstellen lässt. Erstmals im Herbst 2018 im Edwin-Scharff-Museum in Neu-Ulm öffentlich präsentiert, ist eine Auswahl von ca. 100 Blättern nun im Wenzel-Hablik-Museum zu sehen.
Neben Arbeiten von Expressionisten der ersten Stunde stammen die Blätter von expressionistisch arbeitenden Künstlern, wie Wilhelm Morgner oder Georg Tappert. Überraschend ist auch die große Zahl an Künstlerinnen wie Jacoba van Heemskerck oder Dorothea Maetzel-Johannsen.
Öffnungszeiten: Dienstag-Samstag 14-17 Uhr
Sonn- und Feiertag 11-17 Uhr
Montag geschlossen