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Wedina Kultursalon 'Minor Swing'

Kategorie: Kunst / Kultur

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Wir schreiben das Jahr 1943. Mickey ist eine von diesen degenerierten und kriminell veranlagten, mischblütigen Jugendlichen, die in musikalischen Gangsterbanden zusammengeschlossen lebt und die gesund empfindende Bevolkerung durch die Art ihres Auftretens und die Würdelosigkeit ihrer Musik terrorisiert. Das sagen zumindest die Nazis über sie.

Mickey selbst hingegen glaubt eigentlich nur an die Freiheit, Liebe, Leidenschaft, Musik und Tanz: Eben den Swing. Doch genau das wird ihr zum Verhängnis.

Hintergrund
Swingmusik wurde in Deutschland erstmals in der Weimarer Republik gespielt und aufgeführt. Künstler*innen aus der ganzen Welt spielten in Berlin, Hamburg und anderen Orten ihre Musik, tanzten oder zeigten ihre Shows. Benny Goodman, Louis Armstron, Josephine Baker und viele andere bespielten die großen Häuser. Mit dem Aufstieg der Nationalsozialisten wurde der Swing zusammen mit dem Jazz nach und nach immer weiter verboten. Erst wurden farbigen und jüdischen Swingmusiker*innen die Arbeitserlaubnis entzogen, bis hin zu einem ‚Hörverbot‘ der ganzen Musik.

Die Nationalsozialisten bezeichneten die Swingmusik als „entartet“ und spielten sie auf ihrer nationalsozialistischen Ausstellung „Entartet Kunst“ 1938 als abschreckendes Beispiel. Doch trotz dieser öffentlichen Bannung existierte der Swing weiter, mal versteckt, aber auch im großen Stil öffentlich. In großen kulturellen Häusern in Hamburg, wie dem Alsterpavillion oder dem Curiohaus, wurden große Swingveranstaltungen mit Big Band und Tanz angeboten, die ab den 1940er Jahren von den Nationalsozialisten gestürmt und aufgelöst wurden. Die jungen „Swings“ wurden von den Nationalsozialisten zunehmend politisiert, obwohl diese ‚nur‘ tanzen, Musik hören und feiern wollten, gingen die Nationalsozialisten immer weiter gegen die „Rädel“ vor, bis sie 1943 durch einen Befehl von Heinrich Himmler umfassend verhaftet und in Arbeitslager gebracht wurden.

Zur Autorin
‚Minor Swing‘ ist ein tragikomisches Kammerstück, das Marit Persiel selbst recherchiert und geschrieben hat. Auch die Inszenierung, die Soundbearbeitung, das Bühnenbild, Kostüm und Maske stammen von ihr. Sogar die Darstellung der Figur Mickey übernimmt sie selbst.

Marit Persiel studierte Multimediaproduction, Kulturwissenschaften und Darstellende Kunst. Sie performte in Hamburger Produktionen im Mojo Club und auf Kampnagel. Seit 2016 ist sie festes Mitglied des Tan.going-Performance Ensembles im Theater Orange. Außerdem inszenierte sie 2016 in Hamburg ihr erstes Werk: Das futuristisch-dystopische Performancestück „#DieKapsel“ und gründete 2017 das PartitanZ- Performancekollektiv, bis sie nun mit ihrem ersten Ein-Frau-Theaterstück „Minor Swing“ die Theaterbühne betritt.

Termine

Veranstaltungsort

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
Wedina
Gurlittstr. 23
20099 Hamburg - St. Georg
Deutschland
Termine: Wedina, Hamburg

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