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über : arbeiten ::: thematische Gruppenausstellung

Kategorie: Ausstellung / Museen

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über : arbeiten in der xpon-art gallery


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Eröffnung am Donnerstag, den 17. Juni 2021 um 20 Uhr ONLINE

auf Instagram @xponartgallery und www.facebook.com/xponart/


Im Anschluss geöffnet bis zum 18. Juli


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Teilnehmende Künstler*innen:
Bojana Fuinato/Stamenkovi
Fabian Hammerl
Frieder Falk
Hanna Gajare
Heejung Choi
Hilke-ev Krögler
Maria Koshenkova
Mariola Brillowska
Saori Kaneko & Richard Welz
Steffen Plorin


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Überarbeiten. Überarbeitet hat sich der ganze Kulturbereich in den letzten Monaten nun wahrlich nicht, mag so einer lapidar dahingedacht... ach, wirklich - es ist ganz schön anstrengend, nichts zu tun! Wenn überhaupt, halten wir es mit Oscar Wilde: „Nichtstun ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“ Nun, der Kontext war ein anderer (und einer, der es lohnt, ihn nachzulesen), aber, und darum ging es gerade, ein Ritterschlag war es, ein Plädoyer für die Kunst!
Und wir freuen uns sehr, die Ausstellung über : arbeiten jetzt zeigen zu können, sie steht seit einem halben Jahr, denn sie war geplant als eine, die man besucht. Manche Kunst ist mittlerweile verkauft. Und das ist gut so! Und da wir thematisch arbeiten, können wir darauf reagieren. Nicht alle Künstler*innen können da sein, sie sind mittlerweile in der ganzen Welt verstreut. Aber auch das ist gut so! Es bewegt sich was.
Wir arbeiten weiter am Kultursommer und laden bis dahin, schließlich sind wir keine Freizeitmatrosen, zum Besuch ein:



Die Arbeiten „HYPERREALE FLORA – AMBIVALENZA“ und „HYPERREALE FLORA – HALDEN“ gehören zum politischen und medienreflexiven künstlerischen Projekt „MADE BY US“ von SAORI KANEKO und RICHARD WELZ, in dem sie sich seit 2011 anlässlich der Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi mit der Freisetzung von Radioaktivität in der Umwelt auseinandersetzen.
Unter dem Begriff der Hyperrealität haben sie sich den fragmentarischen Relikten des Uranzyklus (des Abbaus und der Rückführung in den Naturraum) zugewendet. Hyperrealität ist für die beiden Künstler etwas nicht Existentes, ein von ihnen geschaffenes Bild zu einem wirklich existierenden Gegenstand, eine Überhöhung realer Bestandteile. 
Es geht insbesondere um den Prozess einer intensiven Landschaftstransformation, die einhergeht mit der Reinigung und Rekultivierung radioaktiv belasteter Regionen in Thüringen als auch der Fukushima-Präfektur. Den Umformungsprozess haben sie mit Hilfe des Cliché verre Verfahrens in „HYPERREALE FLORA – AMBIVALENZA“ und der Stereoskopie in „HYPERREALE FLORA – HALDEN“ künstlerisch verwertet.


Die Grenzen der Belastbarkeit überschritten sind auch beim Burnout. Lassen sich diese nicht aushaltbaren Zustände visualisieren, fragt sich FRIEDER FALK. Überarbeitet im Sinne von verändert? Im Sinne von überlastet? Im Sinne von beschädigt? Das erarbeitete Objekt „temporarily not available“ bündelt Zeit und Raum, „die Anhäufung von kleinteiligen Elementen spielt dabei für mich eine zentrale Rolle.“


"Das Ziel ist anvisiert, doch der trübe Blick verschleiert das Motiv. Ein drunter und drüber, ein kreuz und quer - und so rekonstruiert das Auge das Gesehene und versucht das Ganze zu überarbeiten. Denn sonst bleibt es offen, wo was war und wie es dort hingekommen ist." kommentiert STEFFEN PLORIN seine geschickt geschnittenen Papierarbeiten. Ein kurzer Blick auf den Flyer hilft beim Verorten.


Der Film von HEEJUNG CHOI handelt von den anstrengenden Bemühungen in der Kunst. Die Künstlerin versucht eine Leiter hochzuklettern. Da die Leiter einbeinig, und sie alleine ist, wird sie es nicht schaffen. Aber es sieht so aus als ob sie hinaufsteigen könnte. Bis zuletzt probiert sie vergeblich weiter und weiter. Sie bemüht sich, verantwortlich zu handeln, diesen wundervollen Moment des Gelingens zu erreichen, obwohl niemand um ihre endlose und anstrengende Bemühung weiß.
Kunst kann nicht allein sein.


Beständige Transition, Verhandlungsort unterschiedlichster, oft gegenläufiger Interessen, die sich in Schichten aus Beton und Wellblech und Klebeband ablagern – Die Stadt. Bau, Abriss und Neubau, Ausbesserungen, Flickwerk, Korrekturen und Korrekturen der Korrekturen, Bricolage und Stadtplanung, über- und überüberarbeitete Entwürfe eines instabilen sozialen Gefüges.
Die Bilder sind in Japan fotografiert, wo, sobald man von der Hauptstraße abbiegt, so der Autor FABIAN HAMMERL, „eine Zeitreise in den Bastelkeller meines Opas beginnt, der offensichtlich als Chief National Facility Manager aus dem Jenseits angestellt wurde, das Land noch ein bisschen am Laufen zu halten.“


Die Basis von HILKE EV-KRÖGLERS Werken sind metallisierte Oberflächen. Sie dienen als Spielwiese für unzählige Mal, Farb- und Materialschichten, die prozesshaft und experimentell aufgetragen, abgetragen und immer wieder überarbeitet werden. Durch dieses ständige Überarbeitung kristallisiert sich dabei mehr und mehr die von Hilke Ev-Krögler gewollte Verbindung aus Metall, Farbe und Struktur heraus.


Die Arbeiten von MARIA KOSHENKOVA sind von der Bondage-Praxis Shibari inspiriert, Kontrolle und Unterwerfung zu verschmelzen. Sie entstanden nach einem Aufenthalt in Japan, wo sie für einen Shibari-Meister modellierte. Die Erfahrung in Glasformen übersetzt, repräsentiert das Glas unter dem Titel „Folded shapes“ ihren eigenen Körper im Gespräch mit den Seilen.
Glas folgt nie dem Plan (was das Leben auch nie tut), daher ist es ein perfektes Material, um dieses fragile Gleichgewicht zwischen Macht und Unterwerfung, zwischen Kontrolle und mitschwimmen zu untersuchen, das sie entfalten möchte: „Ich möchte ein Paradoxon zwischen reinem Materialismus und reinem Instinkt evozieren. Den Zusammenprall zwischen Emotion und Material untersuchen - und unseren Kampf als menschliche Wesen, unsere unmittelbaren Bedürfnis zu unterdrücken, um in einer zivilisierten Welt zu funktionieren.“
In ihren Arbeiten übersetzt sie die Kraft der Unvollkommenheit und der Dynamik roher Emotionen, und enthüllt die Gewalt, die in anmutigen und schönen Dingen verborgen ist - und umgekehrt die Schönheit, die Gewalttaten zu rechtfertigen versucht.


Ausgangspunkt der Arbeiten von HANNA GAJARE sind reale Orte. In einer, für diese Ausstellung erstmaligen, digitalen Überarbeitung von analogen Fotografien ihrer Vorfahren aus den Jahren 1890 bis 1930 überführt sie die fotografischen Landschaften allmählich zu reduzierten Essenzen des Sichtbaren und des Nicht-Sichtbaren, während sie sich gleichzeitig in eine Erinnerung einschreibt, deren Teil sie ursprünglich niemals war.
Die Arbeiten stehen in engem Zusammenhang mit ihren ungegenständlichen Aquarell- und großformatigen Ölarbeiten: Farbfelder, die nur noch an Landschaften erinnern, durch den dem gestischen Gebrauch von Farbe und Form jedem konkreten Ort entzogen sind.
Die farbigen Flächen bilden ein neues Abbild von Wirklichkeit und Vergangenheit, könnte man vielleicht die Quintessenz zu Hanna Gajares Werk formulieren. Aber gleichzeitig sind da diese Landschaften, in die man eben hinaus blickt..


Können Kunst und Leben getrennt werden? Können wir die Kunst im Leben erkennen (wollen wir?) oder müssen wir sie zu einem höheren Nutzen kontextualisieren? Fragen von BOJANA FUINATO/STAMENKOVI und ein Video in dem zwei Künstlerinnen in einer Situation völliger Isolation, während Museen und Galerie geschlossen sind, Sozialisation unmöglich ist und von Mutterschaft überwältigt, versuchen, die Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Einrichtungen zu verschieben.


In einem der ungeschriebenen Romane von MARIOLA BRILLOWSKA leben die Menschen in einem totalen Überwachungsstaat. Jeder hat das Recht bedienungsloses [wir glauben zwar, das es bedingungslos heißen sollte, da wir uns aber wiederum sicher waren das uns auf ein Nachfrage ein „Nein, nein, bedienungslos! Auf jeden Fall!“ erreicht hätte, haben wir es dabei belassen] Einkommen zu beziehen, wenn er seine Daten via Smartphone nonstop sendet. Wer ohne oder mit ausgeschaltetem Handy erwischt wird, wird mit Geld- und Freiheitsentzug bestraft und darf auch nie wieder bedienungsloses Einkommen beziehen. Dieses immer mehr die Realität werdende Szenario hat sie bereits 2000 als Kolumne in der Frankfurter Rundschau publiziert. 2008 machte sie aus dem Text den Animationsfilm „Das Handygesetz“.



Da wir uns wahrlich nicht überarbeitet haben, ist der Eintritt weiterhin frei. Sollten Sie anderer Meinung sein: die FSK (freiwillige Spenden Kasse) steht auf dem Tresen. Wenn sie keiner geklaut hat, der keine Arbeit hat.
Bei Fragen sprechen Sie uns gerne an. Man kann uns auch mit Maske verstehen.


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Vernissage (online):
Donnerstag, 17. Juni um 20 Uhr
Die Eröffnung ist aus gegebenen Anlass nicht öffentlich und wird daher online übertragen.
Liveschalte in die Galerie auf instagram und fb
die meisten Künstler*innen werden anwesend sein und es können Fragen gestellt werden.


Nach der Eröffnung werden 360-Ansichten der Ausstellung auf der Homepage zu sehen sein.


Öffnungszeiten:
Samstags bis Dienstags von 18 - 21 Uhr
* Max. 14 Besucher zur Zeit, min. 1,5m Abstand zueinander, Mund-Nase-Schutz ist obligatorisch *


Finissage:
Sonntag, 18. Juli 11 – 16 Uhr (bitte tagesaktuell informieren)


Ort(e):
xpon-art gallery
Repsoldstraße 45
20097 Hamburg
www.xpon-art.de
Instagram: @xponartgallery
www.facebook.com/xponart
(Über abweichende Öffnungszeiten informieren wir auf diesen Kanälen)


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mit freundlicher Unterstützung der Behörde für Kultur und Medien Hamburg.


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Termine

Veranstaltungsort

Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter ODbL
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Repsoldstraße 45
20097 Hamburg - St. Georg
Deutschland
Termine: xpon-art gallery , Hamburg

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