Travemünder Promenadengeschichten von Michaela Berning-Tournier

Vernissage und Lesung von Michaela Berning -Tournier

Täglich begegnet man unzähligen Gesichtern. Genau diese Gesichter beschäftigen Michaela Berning-Tournier als Künstlerin. Sie setzen sich als Typus in ihrem Gedächtnis fest und beschäftigen ihre Fantasie.
Im Prozess des Malens versucht sie die Gesichter zu enträtseln und Schicht um Schicht das aufzudecken, was sich dahinter zu verbergen sucht, denn ihr Interesse liegt nicht in dem sinnlich Erfassbaren, dem Optischen, sondern sie sieht das bildgewordene Gesicht als Schnittstelle unterschiedlichster Funktionen.
Was man populärerweise als das Bild des Menschen bezeichnet, ist weit weniger als das, was sich hintergründig darunter verbirgt. Dies herauszustellen ist ihre Aufgabe als Künstlerin. Das gemalte Porträt wird zur Metapher, wobei das Faszinosum nicht zuletzt in der Doppeltheit des Schauplatzes besteht: der Authentizität des Gesichtes sowie der Verstellung und Maskerade. Der Übergang vom Normalen zum Skurrilen wird fließend. Es entsteht eine Porträtgalerie, die zugleich erschreckend und amüsant ist. Witz und Groteske sind eng miteinander verbunden.
Die 13 Arbeiten mit dem Thema „Gesichter aus der Vorderreihe“, zu denen fiktive Texte verfasst wurden, stellen eine Pointierung und Verknüpfung der Charaktere untereinander vor den lokalen Gegebenheiten des Seebades Travemünde dar.