DE Torben Wessel reflektiert das Format der Vitrinen in ihrer ursprünglichen Funktion als Marketinginstrument. Hierfür installiert er hölzerne Repliken von Reklametafeln, die im Bahnhofkontext auftreten. Im Gegensatz zu digitalen Werbe- und Wechsellichtanlagen, die ein hohes Maß an Aufmerksamkeit generieren, fügen sich die Tafeln subtil in die Umgebung ein. Die Werbeflächen werden durch Flyer beworben und können von lokalen Unternehmen günstig gemietet werden. Alle Einnahmen fließen in das Preisgeld eines Bingoabends. In dokumentarischen Fotografien, die als eine Art Platzhalter dienen, greift Wessel das auch von ihm verfolgte rekursive Prinzip der „Werbung für Werbung“ auf. Die Ausstellung thematisiert auf welche Weise der Imperativ zur Selbstvermarktung im öffentlichen Raum sichtbar wird und hinterfragt zugleich seine Rolle in der Kunst.