Rainer Gratzke oder Das rote Auto
Er ist unheilbar voll mit Metastasen gestopft, und mit Medizin, die es nicht geschafft hat, sie zu vernichten. Er ist voll mit dem Gegenteil von einer Aussicht. Außer die auf den Güterverladebahnhof. Warmgelbes Licht auf Metall und Schotter, dazu die Männchen, die hinten auf den Güterwagen stehen. Manche dampfen, während sie teilnahmslos darauf warten, dass die Waggons auf ihren Platz gestoßen werden.
DIE RAINER GRATZKES HABEN SICH NOCH NIE ERGEBEN / WIR SIND KEINE HELDEN UND KEINE KÄMPFER / SONDERN WIR WISSEN GAR NICHT, WIE DAS GEHT / NA UND, DANN BIN ICH EBEN ZU BLÖD, UM MICH ZU ERGEBEN / GIBT SCHLIMMERES / ABER AUCH SCHÖNERES, NÄMLICH NICHTS.
Ungläubiger Arsch, auf den letzten Metern versagt! So hast du den Tod verdient. Jetzt soll er kommen. Ich warte bis der Cocktail wirkt. Schmeckt nach Fuß und Bimmel. Noch Zeit zum Essen? Warum Essen? Geben Sie mir lieber einen guten Tropfen, der anregt zum Träumen, ermuntert zum Phantasieren. Das wäre es jetzt, einen gut Geschenkten, mit Eis. Klimper, klimper – geht leider nicht, die Tabletten …
Jens Rachut, Punk, Sänger, Texter, Autor, Darsteller, Regisseur, hat einen wilden Ritt durch die letzte Stunde eines Sterbehilfe-Patienten im Hospiz geschrieben und wird ihn im MalerSaal selbst inszenieren.