Anfang der neunziger Jahre reiste der Hamburger Fotograf Peter Dammann (1950 2015) nach (seinerzeit noch) Leningrad und fotografierte Straßen- und Bahnhofskinder. Osteuropa und speziell das St. Petersburg der neunziger Jahre mit seinen sozialen Verwerfungen, aber auch seiner morbiden Schönheit bewegten und faszinierten Dammann. Stets nahm der sozial engagierte Fotograf sich Zeit für seine Reportagen und gewann das Vertrauen der Menschen, die er fotografierte. Nach eindringlichen Arbeiten aus der Kadettenschule St. Petersburgs und den Behinderteneinrichtungen in Peterhof und Pawlowsk wendet er sich Anfang der 2000er Jahre der Musikschule für hochbegabte Kinder zu und erarbeitet ein Buch über das Konservatorium Rimski-Korsakow. Den Abschluss seiner Petersburger Arbeiten bildet eine Reportage aus der legendären Waganowa-Ballettakademie. Die seinerzeit zehnjährige Olga Esina wird er über Jahre begleiten, bis sie Erste Solistin an der Wiener Staatsoper wird. Die Reportagen wurden in Büchern sowie in Magazinen und Zeitungen wie Stern, Mare, Neue Zürcher Zeitung und taz veröffentlicht. Dammann wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem World Press Photo Award und dem Lead Award.