NDR Chor / Kaspars Putni
»Ich glaube an Musik, die Wurzeln hat«, betont der polnische Dirigent und Komponist Krzysztof Penderecki. Bei den drei von ihm aufgeführten Werken im Rahmen eines Themenschwerpunkts zur Musik Polens spürt man die Liebe zur Vergangenheit besonders gut: Einen Hymnus des Abtes Hrabanus Maurus, eine in einem Klosterarchiv gefundene alte Melodie und einen kirchenslawischen Hymnus wählte der polnische Komponist als Grundlage seiner Werke »Veni creator«, »Benedicamus domino« und »Cherubinischer Lobgesang«.
Auch Roman Padlewski stand in dieser geistlichen Tradition. Das »Stabat Mater« des 1944 gefallenen Widerstandskämpfers ist eines von wenigen Werke, das die Zeit überdauert hat. Der NDR Chor unter der Leitung von Kaspars Putni präsentiert nun die deutsche Erstaufführung.
Heimatverbundenheit ist neben dem Glauben der zweite rote Faden, der durch diesen Abend mit polnischen Kompositionen führt. Karol Szymanowskis setzte in seinen »Kurpischen Liedern« der polnischen Volksmusik ein klingendes Denkmal. Fern der Heimat leben zu müssen, war das Schicksal vieler polnischer Künstler: Was für Musik die »Pariser Schule« unter den polnischen Exil-Komponisten schuf, zeigt das Fünfte Streichquartett von Szymon Laks, das nun vom polnischen Meccore String Quartet zur Aufführung gebracht wird.