Als Landwirtin war Sophie Rahel Jansen gescheitert. Doch ihre Bücher über Irren und Wirren als Gutsherrin und Mutter bescherten ihr literarischen Ruhm. Vor ihrem ehemaligen Wohnhaus erinnert Prof. Friedemann Hellwig vom Verein zur Erforschung der Geschichte der Juden in Blankenese an die zur lokalen Berühmtheit gewordene Schriftstellerin. Die christlich getaufte Jüdin hatte ein bewegtes Leben: Von der Cholera-Epidemie geprägt, wurde sie Pionierin des neu gegründeten Armenwesens und neben hunderten von Männern erste öffentliche Armenpflegerin Hamburgs. Als Jüdin wurde sie nach 1938 ihres Vermögens beraubt. 1942 erhielt die 80-Jährige Hamburgerin einen Deportationsbefehl. Zwei Tage vor dem Termin nahm sich Sophie Rahel Jansen hier in ihrem Wohnhaus das Leben.