Seit der Erfindung der Fotografie ist die Familie steter Gegenstand fotografischer Betrachtung, sowohl in privaten Fotoalben als auch in künstlerischen Serien. Mit der Familie als zentralem Thema präsentiert das Haus der Photographie der Deichtorhallen Hamburg vom 29. Januar bis 30. Mai 2021 die Gruppenausstellung FAMILY AFFAIRS – FAMILIE IN DER AKTUELLEN FOTOGRAFIE.
Die von Ingo Taubhorn, Kurator am Haus der Photographie, zusammengestellte Ausstellung zeigt künstlerische Projekte, die sowohl die Diversität fotografischer Herangehensweisen als auch die Verschiedenartigkeit familiärer Modelle und Lebensweisen sichtbar machen. Die ausgewählten Arbeiten thematisieren sowohl die unterschiedlichen Formen von Familie also auch deren komplexe Dynamiken.
Auch im Hinblick auf dokumentarische Arbeitsweisen in der Fotografie zeigt FAMILY AFFAIRS, wie unterschiedlich sich die individuelle Auseinandersetzung mit der Familie in den jeweilig gezeigten Serien und Werkgruppen äußert: Während sich einige künstlerische Positionen mit Porträtfotografie und Familienchroniken befassen, werden andere Fotograf*innen zumeist selbst zu Motiven und kommentieren bewusst die gezeigten Konstellationen mit ihrer Präsenz im Bild. Alle in FAMILY AFFAIRS gezeigten Herangehensweisen arbeiten dabei höchst subjektiv familiäre Interaktionen und Geschichten auf. Unter den ausgestellten Positionen befinden sich namhafte Fotograf*innen wie Katharina Bosse, Elinor Carucci, Eric Gyamfi und Nicholas Nixon. Immer wieder tauchen in ihren Arbeiten Verlust, Trauer, Verletzung, aber auch bedingungslose Liebe, Fürsorge und Geborgenheit auf, welche durch den fotografischen Blick aufgebrochen und infrage gestellt werden.
»Um der Aktualität des Genres gerecht zu werden, erfolgte die Auswahl der Serien nach den Kriterien ihrer fotografischen und thematischen Diversität sowie ihrem Entstehungsdatum ab 2010. Damit die Betrachtenden die Möglichkeit haben, die jeweilige Positionen in ihrer Tiefe wahrzunehmen, wurde die Zahl der Einzelpositionen begrenzt«, erklärt Ingo Taubhorn, Kurator der Ausstellung. In einer vorgegebenen Dramaturgie werden jedoch nicht nur die Fotoserien in einzelnen Räumen erlebbar, sondern durch einen großen Raum ergänzt, welcher vornehmlich der Familie im Gruppenporträt gewidmet ist.
Ganz junge Besucher*innen erhalten die Möglichkeit, ihre eigene Ausstellung zu kuratieren. Zudem stehen die Fotobücher der Künstler*innen zur Lektüre zur Verfügung.
KÜNSTLER*INNEN
Nancy Borowick, Katharina Bosse, Elinor Carucci, Daniel W. Coburn, Siân Davey, Vincent Ferrané, Gustavo Germano, Eric Gyamfi, Lebohang Kganye, Grégoire Korganow, Nicholas Nixon, Trent Parke, Linn Schröder, Akihito Yoshida u.a.
