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Das Morton Feldman-Projekt

Kategorie: Musik

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Eintritt mit Museumsticket
In Kooperation mit dem Museum für Kunst & Gewerbe und dem Ensemble Resonanz. Gefördert durch die Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, Hamburgische Kulturstiftung und die Rudolf Augstein Stiftung.


Mit dem Morton Feldman-Projekt setzt Sabine Glenz ihre Beschäftigung mit prägenden Komponisten der Moderne fort: In Kooperation mit den Schlagzeugern der Münchner Philharmoniker unternahm sie in „Phasen.Machen“ (2017) eine choreografische Recherche zur Musik von Steve Reich, „Rhizom“ (2018) widmete sich den „Three Constructions“ von John Cage.
In ihrem neuesten Projekt entwickelt sie eine offene choreografische Struktur für eine Langzeit-Performance zum 2. Streichquartett von Morton Feldman.
Morton Feldman (1926 - 1987) komponierte eine bemerkenswerte Serie für verschiedene Instrumentierungen, darunter Werke, die sich auf fünf oder sechs Stunden erstrecken. Er arbeitete intuitiv und entwickelte einen persönlichen Stil, der sich durch extreme Weichheit und Langsamkeit auszeichnet. Die Komposition des 2. Streichquartetts ist mit ihrer Ausdeh- nung auf fünf Stunden musikalischer Rahmen und Zeitmaß für das Projekt, live interpretiert vom Ensemble Resonanz im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg. Acht Tänzer:innen finden sich über diesen langen Zeitraum hinweg in immer neuen Konstellationen zusammen oder lösen sich aus ihnen heraus. Bewegungssequenzen mit offenem Anfang und Ende, unterschiedlichen Ein- und Ausgängen ermöglichen eigenverantwortliches Handeln innerhalb einer klar definierten Improvisationsstruktur. Fließend und unmerklich baut sich Form allmählich auf und fällt wieder in sich zusammen. Die Performance findet während der Öffnungszeiten des Museums statt (Eintritt mit Museumsticket) und wird aus ihrer Mitte heraus mit einer 360 Kamera gefilmt. Die Besucher:innen können sich frei in den Räumen bewegen, somit werden sie auch Teil der Aufzeichnung. Diese ist in Folge ein wesentlicher Bestandteil der Klang-Raum-Bild-Tanz-Installation, die im Januar 2022 in der großen Halle der WIESE gestaltet wird – zwei Leinwände, die im 70 Winkel zueinander stehen, bilden die Grundstruktur, auf den Projektionsflächen wird die Aufzeichnung der Performance aus dem MK&G dem Film „Farbfelder“ von Franz Kastner (Kamera) und Alejandro Valbuena (Malerei) gegenübergestellt. Der im Februar 2021 produzierte Film ist von der Farbflächenmalerei Mark Rothkos inspiriert; gemalte Motive ändern allmählich und unmerklich ihre Struktur, Farbe und Form. Momenthafte Auftritte der Tänzer:innen, wie Soli oder Duette, ergeben sich beiläufig und flüchtig im Raum und verschwinden unmerklich, sie sind choreografische Zitate der aufgezeichneten Performance oder Ergänzungen – das zweidimensionale digitale Bild erstreckt sich in den realen Raum, Abbildungen von Körperlichkeit stehen körperlicher Präsenz gegenüber. Die Übertragung der Live-Performance in eine multimediale Installation und die Gegenüberstellung von Digitalität und Realität, führt zu einer innigen Verschränkung verschiedener Aspekte von Klang, Körper, Raum und Zeit und fügt ihnen eine weitere, subtile, Ebene hinzu, indem sich Aktuelles und Vergangenes ebenso auf einander abbilden wie digitales und analoges Erscheinen. Das Zusammenführen der beiden Filme in der begehbaren Installation ist eine Einladung, Zeit als einen fast unendlich ausgedehnten Augenblick, als eine gemeinsame räumliche und körperliche Bewegung zu erfahren.


Konzept, Künstlerische Leitung: Sabine Glenz
Dramaturg: Matthias Quabbe
Musik: String Quartet No. 2 von Morton Feldman, 1983 (Dauer: 5 h) Live-Interpretation: Streichquartett des Ensemble Resonanz
Tanz: Viktor Braun, Jonathan Bringert, Marcelo Doño, Sara Ezzell, Clàudia Ferrando, Angela Kecinski, Fernanda Ortiz, Larissa Protapov
360 Kamera: Franz Kastner
Film „Farbfelder“ (5 h): Franz Kastner, Alejandro Valbuena
Produktionsleitung: Levin Handschuh
Foto: Matthias Quabbe
Filmstills aus „Farbfelder“ Design: strobo B M

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Veranstaltungsort

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Museum für Kunst und Gewerbe
Steintorplatz 1
20099 Hamburg - St. Georg
Deutschland
Termine: Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg

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