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Benedikt Rugar - Cockaigne

Kategorie: Ausstellung / Museen

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Benedikt Rugar (* 1984 in Offenbach a. M., lebt in Berlin) gilt als eines der größten internationalen Zeichentalente der experimentellen Comic Art. Er studierte Kunst in Offenbach (HfG) und Berlin (UdK und Berlin-Weißensee) bei Mariola Brillowska, ATAK und Nanne Meyer. Seine Zeichnungen zieren die Seiten von Spiegel, Strapazin, Zeit und New York Times; für berühmte Clubs wie Berghain (Berlin) und Robert Johnson (Offenbach) hat er Poster und Flyer angefertigt, für internationale Plattenlabel Cover Artworks gestaltet. Auf Einladung von Felix Kubin zeigt jetzt WESTWERK die erste Einzelausstellung seiner freien Zeichenarbeiten, dazu auch kurze Animationsfilme.

Benedikt Rugars durch starke Schwarz-Weiß-Kontraste geprägten Bildwelten sind verstörend und anziehend zugleich. Viele seiner Arbeiten zitieren die naive Zukunfts-gläubigkeit der 1950er und 60er Jahre, einer Zeit, in der Technik noch vorbehaltlos als Glücksbringer der Menschheit galt. Bei Rugar wird dieser Zukunftsglaube ins Düster-Absurde verkehrt. Seine collagenhaft gestalteten futuristischen Szenarios sind bevölkert von Versatzstücken aus Comic-Kultur, wissenschaftlicher Zeichnung, Pop Art und abstrakter Kunst. Kombinationen aus anthropomorphen organischen Elementen wirbeln in einer Art Liebestanz umeinander, durchstoßen sich gegenseitig oder treiben schwerelos im weißen Raum umher wie Stillleben aus einer anderen Welt. Menschen sucht man in diesen utopischen Landschaften vergebens; nur Fragmente wie Haarbüschel oder einzelne Körperteile zeugen von ihrer Existenz.

Rugars klare Linie, die meisterhaft mit Perspektiven spielt, macht seine oft sexuell aufgeladenen Figuren, Gebäude und Objekte greifbar, erklärt aber nicht deren Anordnung oder Bewegung im Raum, die einer fremden, geheimnisvollen Logik zu entspringen scheinen. In vielen Bildern lauert die Tendenz zur Auflösung, Suche oder Flucht. Die daraus resultierende Spannung nennt der Künstler einen »Flirt zwischen Bild und Betrachter«. Er selbst sieht sich nicht als Comic-Zeichner, laut eigener Aussage hat er in seiner Jugend kaum Comics gelesen: »Comics wollen meistens eine Geschichte von A bis Z erzählen. Das interessiert mich nicht. Ich interessiere mich nur für den Höhepunkt einer Geschichte. Wie in einem Film, der in meinem Kopf abläuft, versuche ich, im spannendsten Moment auf Stopp zu drücken. Diesen Moment halte ich dann in einer klaren Bildsprache fest, die ich durch Brüche und Collagentechnik verfremde. Zu sehen sind meistens Fragmente der menschlichen Welt, Dinge, zu denen jeder ein Gefühl aufbauen kann, kombiniert mit etwas Unbekanntem. Bei genauerem Hinschauen tauchen immer mehr Fragen auf.«

Unter dem Titel »Cockaigne« – englisch für »Schlaraffenland« – präsentiert Benedikt Rugar speziell für WESTWERK entwickelte Arbeiten. Der englische Titel umreißt das Überbordende seiner Bilder und Inhalte und rückt es lautmalerisch in die Nähe der von Sex & Drugs geprägten Clubkultur. Das Schlaraffenland hat ihn seit seiner Kindheit geprägt; er ist fasziniert »von den Bildern des schwarzen flüssigen Sirupsees, den Bäumen, in denen Würste und Spielzeug wachsen, dieser Welt aus zerfließenden Speisen.« Mit seiner Ausstellung im WESTWERK stürzt sich Rugar vollends in die triefend paranoiden Paradieswelten des Überflusses, aus denen er mit seinem ganzen zeichnerischem Repertoire Absurditäten wachsen lässt.

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Westwerk
Admiralitätsstr. 74
20459 Hamburg - Neustadt
Deutschland
Termine: Westwerk, Hamburg

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27
2024