Being Maria Stuart
Maria Stuart setzt all ihre Hoffnung auf Freiheit in ein persönliches Treffen mit Elisabeth. Diese hat die Geflüchtete einsperren lassen, da sie einen politischen Anschlag auf sich und ihren Thron fürchtet. Marias Todesurteil ist bereits gefällt, doch Elisabeths Unterschrift fehlt noch zur Vollstreckung.
Als Repräsentantinnen eines patriarchalen Systems werden beide zu Zielscheiben sowohl männlicher als auch eigener Projektionen. Aber nicht nur die beiden Königinnen, in diesem Spiel müssen alle entscheiden, welche Rolle sie spielen wollen und dabei abwägen zwischen Überzeugung, Strategie, Geschlecht und Chance.
Friederike Heller befragt mit dem Abschlussjahrgang Schauspiel der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Schillers Trauerspiel nach dem Verhältnis von Macht und Geschlecht. Wie präsentiert man/frau sich in einem Arbeits-Liebes-Markt-Zirkus, der in seiner angeblichen Alternativlosigkeit einem königlichen Gottesgnadentum gleichkommt?