BACKSTAGE Festival: Taugenichts
Wer hat nicht schon einmal daran gedacht, in die Welt aufzubrechen und alle Verpflichtungen hinter sich zu lassen. Die Sehnsucht nach dem selbstbestimmten freien Leben durchzieht Joseph von Eichendorffs 1822 erschienene Novelle »Aus dem Leben eines Taugenichts«. Ein Taugenichts könnte man meinen, taugt zu nichts. Aber Eichendorffs Held taugt viel, denn trotz aller verklärter Weltsicht traut er sich was. Ein junger Mann verlässt seine Heimat, wandert durch Berg und Tal, von Stadt zu Stadt, nicht wissend, was der nächste Tag bringt. Er begegnet Menschen, die wie er frei von allen Konventionen sind. Taugenichts sucht in einem romantisch-euphorischen Seelenzustand sein Glück und findet es letztendlich in der Liebe zur schönen Aurelie. Ob nun Liebes-, Abenteuer- oder Bildungsroman, letztendlich beschreibt Eichendorff die Überwindung der eigenen Grenzen und der Suche nach uns selbst.
Fotos: Andreas Schlieter