Blech, Spanplatten, Schleifscheiben, Beton, Aluminium- und Kupferrohre, Kunststoff, Lack - die Materialien, mit denen Anton Quiring vorwiegend arbeitet, sind industriell gefertigt, einfach und den Betrachter*innen vertraut. Eine besondere Faszination geht von den tiefschwarzen, samtenen Oberflächen eigens hergestellter Kohlepigmente aus, die sich kontinuierlich in seinem Werk wiederholen. Bruchkanten kleinster Splitter funkeln wie Kristalle in der Dunkelheit.
Seine minimalistischen, teilweise raumgreifenden Werke, die für den jeweiligen Ausstellungsort erarbeitet werden, sind immer als Gesamtkomposition zu verstehen, in der das einzelne Exponat auf den Raum wirkt, sowie der Raum auf die einzelne Arbeit. Somit schafft der Künstler Verbindungen zwischen Werk und Raum und auch zwischen den verwendeten Materialien. Diese bringen spezifische Eigenschaften mit sich, die teils starr, teils flexibel, durch seine Bearbeitung die ursprüngliche Form verändern und damit in den künstlerischen Kontext überführt werden. Auch die Formensprache gibt sich minimalistisch – Linie, Kreis, Quadrat und Rechteck kommen am häufigsten vor. Diese Einfachheit besitzt eine Poesie, sie lenkt den Blick über die reine Materialität hinaus, so dass ein poetisch-philosophischer Resonanzraum entsteht.
Anton Quiring (*1970) lebt in Frankfurt/M. und Dresden. Er studierte an den Kunstakademien in Münster, Essen und Salzburg bei Ilya Kabakov, als Gast bei Timm Ulrichs.