5. Philharmonisches Konzert
1818 geriet der gerade 21 Jahre alte Franz Schubert, der bis dahin regelmäßig Symphonien komponiert hatte, in eine Krise. Warum? Begriff er die Zeichen der Zeit, die darauf deuteten, wie er selbst sagte, dass „die Kraft zahllosen Volks ... vergeudet wurde“? War da Ohnmacht im Spiel angesichts der radikalen politischen Wende? Und begriff er plötzlich den Notschrei Beethovens in seiner 9. Symphonie? „Wer vermag nach Beethoven noch etwas zu machen!“ – so Schubert. Doch das Thema der „Großen Symphonie“ ließ ihn nicht mehr los. Sie sollte sein symphonisches Vermächtnis sein, voller Signale und Rufe, die eine neue Zukunft verhießen. Es ist in dieser Symphonie ein Singen ohne Ende, eine Musik der „himmlischen Längen“, wie Robert Schumann später sagte; ein Bild einer Frieden ersehnenden, nach Freiheit strebenden sowie heiter und festlich zugleich gestimmten Menschengesellschaft.