1. Kammerkonzert
Im Jahre 1803 wurde Beethoven von dem schottischen Verleger George Thomson beauftragt, schottische, irische und walisische Volkslieder für Gesang und Klaviertrio zu arrangieren. Verlorene Schlachten, Sehnsuchtsorte, unerfüllte Leidenschaft und ferne Geliebte sind nur einige der vielfältigen Themen, die Beethoven für diese außergewöhnliche Besetzung verklanglicht. Für ihn zunächst reiner Broterwerb, komponierte Beethoven an diesen Liedern mit zunehmender Leidenschaft. So erweiterte er die immerhin 180 Lieder umfassende Sammlung mit der Zeit auch um Arrangements anderer europäischer Volkslieder, darunter spanische Boleros, Tyroler Jodellieder und Volksweisen aus Polen, Schweden, Dänemark, Russland, Deutschland, Portugal, Italien und Ungarn. Die ungarischen Elemente werden schließlich in der zweiten Konzerthälfte wieder aufgenommen mit dem „Rondo alla Zingarese“ in Johannes Brahms herrlichem g-Moll Klavierquartett. (Solveigh Rose)